30.11.2008

Welt-Aids-Tag: Zahl der HIV-Infektionen bleibt hoch

In Deutschland verharrt die Anzahl der HIV-Patienten auf hohem Niveau. In Osteuropa und Zentralasien steigen die Zahlen dagegen weiter...

In Deutschland leben nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 63.500 Menschen mit dem Aidserreger HIV im Blut. Etwa 3.000 von ihnen haben sich demnach in diesem Jahr neu mit dem Virus angesteckt - etwa genauso viele wie im Vorjahr.

Ob es sich nach dem Anstieg der Infektionszahlen zwischen 2000 und 2006 nun um eine dauerhafte Stabilisierung handelt, ist dem RKI zufolge offen. Bei rund 1.100 Menschen haben sich die Viren 2008 so stark vermehrt, dass die Patienten an Aids erkrankten. Etwa 650 HIV-Infizierte starben in diesem Zeitraum. Homosexuelle Männer stellen mit 38.700 Betroffenen weiterhin die größte Gruppe der HIV-Infizierten in Deutschland. Etwa 8.700 Menschen haben sich durch heterosexuelle Kontakte angesteckt, 8.200 durch verschmutztes Drogenbesteck. Rund 7.300 Infizierte stammen aus Ländern mit hohem Aidsaufkommen, wo sie sich meist auch infizierten.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr weniger Menschen an Aids gestorben als im Vorjahr. 461 Menschen kamen 2007 durch die Folgen der Immunschwächekrankheit ums Leben, 43 weniger als 2006. Das entspricht einem Rückgang von 8,5%, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Damit hat sich der insgesamt rückläufige Trend nach 4 Jahren der Stagnation fortgesetzt. Im Jahr 2000 waren noch 580 Menschen an Aids gestorben.

Die Zahl der Infektionen mit dem Aidserreger HIV ist zwar im Vergleich zum Vorjahr um 100 auf etwa 2800 gestiegen, die Lebenserwartung der Infizierten hat sich aber laut den Statistikern durch neue Wirkstoffe und die Kombination mehrerer Medikamente verlängert. 2007 waren die an Aids gestorbenen Menschen im Schnitt 50 Jahre alt, 1997 lag das Sterbealter noch bei 42 Jahren.

Starke Zunahme in Osteuropa und Asien

Immer mehr Menschen im Osten Europas und in Zentralasien stecken sich nach Angaben des katholischen Osteuropa- Hilfswerks Renovabis mit der Immunschwächekrankheit Aids an. Allein in der Ukraine hätten sich in den ersten 6 Monaten dieses Jahres knapp 8.000 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. Insgesamt seien in dem Land laut Statistik 131.828 Menschen an AIDS erkrankt, darunter 18.937 Kinder.

Das Aids- Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen UNAIDS schätzt der Organisation zufolge jedoch, dass mittlerweile 1% der 46 Millionen Einwohner der Ukraine an Aids erkrankt sind. In ganz Osteuropa sollen es 1,5 Millionen sein. Ursache für die Entwicklung ist nach Ansicht von Renovabis mangelnde Aufklärung in den meist ländlichen Regionen und der Drogenkonsum, der seit den 1990er Jahren ansteigt.

Weltweit waren 2007 nach Angaben des Aids-Programms UNAIDS der Vereinten Nationen etwa 33 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. UNAIDS schätzt die Zahl der Aids-Toten im Jahr 2007 auf 2 Millionen, 75% dieser Todesfälle ereigneten sich in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

Weitere Informationen zum Thema HIV und Aids finden Sie auch unter www.hiv-info.de.

 

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