19.04.2009

Schilddrüsenwoche 2009

Internisten empfehlen eine jährliche Tast-Untersuchung der Schilddrüse...

Einmal im Jahr sollte man seine Schilddrüse ärztlich untersuchen lassen, damit mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt werden können, empfiehlt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) anlässlich der Schilddrüsen-Gesundheitswoche vom 20. bis 24. April. Dies gelte, selbst wenn keine eindeutigen Symptome vorliegen. Bei älteren Menschen sollten zudem noch Hormon-Werte überprüft werden, denn diese leiden relativ häufig unter einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse.

„Für die regelmäßigen Kontrollen reicht eine einfache und schmerzlose Tast-Untersuchung aus. Dabei erfasst der Arzt starke Größenänderungen der Schilddrüse. Auch Auffälligkeiten, wie z.B. größere Knoten, können so entdeckt werden", erklärt Prof. Otto-Albrecht Müller vom BDI. Bei Menschen ab 60 sollte noch eine Analyse des so genannten TSH-Wertes im Blut erfolgen. Der TSH-Test ermittelt die Werte des Hormons Thyreotropin aus der Hirnanhangdrüse. Ein ungewöhnlich niedriger TSH-Wert ist ein starker Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion, ein hoher Wert zeigt dagegen eine Unterfunktion an.

Eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) ist die häufigste Schilddrüsenerkrankung und kann unter anderem auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hindeuten. Ein Kropf wird in vielen Fällen durch einen Jod-Mangel hervorgerufen. Obwohl sich die Jod-Versorgung in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, ist sie immer noch nicht überall optimal. „Nach neueren Studien hat noch immer jeder 3. Erwachsene in Deutschland einen Kropf oder Schilddrüsenknoten. Deshalb sind regelmäßige Tast-Untersuchungen so wichtig", betont Prof. Müller. Denn ein Kropf kann im schlimmsten Fall zu Schilddrüsenkrebs führen.

Einen ersten Anhaltspunkt für Veränderungen der Schilddrüse kann auch der so genannte Schluck-Test liefern. Dabei trinkt man mit in den Nacken gelegtem Kopf ein Glas Wasser und beobachtet in einem Spiegel, ob beim Schlucken unterhalb des Kehlkopfes Schwellungen auftreten. „Wenn bei diesem Test Schwellungen sichtbar werden, sollte man unbedingt einen Termin bei einem Internisten bzw. Endokrinologen vereinbaren. Sie können nämlich durch eine krankhaft vergrößerte Schilddrüse hervorgerufen werden", so Prof. Müller.

Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung des Schluck-Tests, Angaben zum täglichen Jod-Bedarf sowie einen Online-Test zur Schilddrüsengesundheit.

 

 

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