26.07.2011
Chronisch-entzündliche Lungenkrankheit bei Rheuma doppelt so häufig
Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) entwickeln im Vergleich zu Gesunden doppelt so häufig auch eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) sind im Vergleich zu Menschen ohne RA doppelt so stark gefährdet, zusätzlich eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu entwickeln. Hauptrisikofaktor für eine COPD ist das Rauchen, doch scheinen manche Menschen bestimmte Gene zu tragen, die sie gegenüber Tabakrauch besonders empfindlich machen und daher die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens verschlimmern. „Rauchen scheint bei den Betroffenen eine Autoimmunreaktion hervorzurufen, die RA und COPD verursachen kann", erläutert Dr. Howard Amital vom Sheba medical Center in Israel, der die Daten von über 15.000 RA-Patienten und ebenso vielen Kontrollpersonen ohne RA untersucht hat. Die Ergebnisse seiner Studie präsentierte Amital erstmals im Mai auf dem Jahreskongress der European League Against Rheumatism (EULAR) in London. Nach Abzug des Einflusses von Risikofaktoren wie Alter, Rauchgewohnheiten und Übergewicht ermittelte er, dass COPD bei RA-Patienten doppelt so häufig auftritt wie bei Gesunden ohne RA (mit 8,9 Prozent Prävalenz gegenüber 4,4 Prozent).
Genetisch bedingte Autoimmunprozesse könnten also einen Risikofaktor dafür darstellen, nicht nur eine RA, sondern auch noch weitere chronisch-entzündliche Erkrankungen wie COPD zu entwickeln. Bei Patienten mit RA sollte daher auch die Lungenfunktion regelmäßig kontrolliert werden, schlussfolgert die Deutsche Ärztezeitung. Studienleiter Amital hofft, dass künftige Forschungsstudien weitere Hinweise auf den potenziellen Zusammenhang zwischen genetisch bedingten Autoimmunreaktionen und den beiden Krankheitsbildern RA und COPD liefern werden.