30.09.2012

Bei rheumatischen Schmerzen kann auch extreme Kälte helfen

Nicht immer nur Wärme - auch eine Behandlung mit Kälte kann bei einigen Patienten mit Rheuma  schnell und effektiv dazu beitragen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Darauf weist der BDRh hin.

Die Kältetherapie stellt eine schnelle und effektive Behandlungsmöglichkeit bei rheumatischen Erkrankungen dar. Ihr schmerzlindernder und entzündungshemmender Effekt kann z.B. von Fibromyalgie-Patienten erheblich genutzt werden. Sie ist aber auch für Patienten mit entzündlichem Rheuma, Morbus Bechterew, Rheumatoider Arthritis und Schuppenflechte geeignet. Darauf machen Rheumatologen vom Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) aufmerksam. „Besonders wirksam ist es, die Behandlung in der Kältekammer ein- bis zweimal pro Tag bei -67 Grad Celsius an zehn aufeinanderfolgenden Tagen durchzuführen", erläuterte Dr.med. Ludwig Kalthoff, Vorstandsmitglied des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh) und Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie in Herne. „Die Luft innerhalb der Kältekammer wird wie in einem Kühlschrank getrocknet und auf -67° Celsius heruntergekühlt. Diese extreme Temperatur wird wegen der fehlenden Luftfeuchtigkeit aber trotzdem als angenehm empfunden." Patienten bewegen sich in Badekleidung für 1-5 Minuten innerhalb der Kabine und können auf Wunsch auch an Händen und Kopf geschützt werden.

Nachfolgende Physio- und Ergotherapie wird erleichtert

Trockene Kälte wirkt als physikalischer Reiz ganzheitlich auf den menschlichen Körper und entfaltet dabei schmerzlindernde und entzündungshemmende Effekte:  Die Behandlung in der Kältekammer regt den Stoffwechsel an, die Haut wird besser durchblutet und die Muskulatur entspannt sich. Gleichzeitig reduziert die Kaltluft Entzündungen, unterstützt das Immunsystem, verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit und hat einen positiven Einfluss auf die Psyche. „Viele Patienten mit Fibromyalgie empfinden trockene Kälte als angenehm erfrischend, psychisch aufhellend, sowie sofort und nachhaltig schmerzlindernd", berichtet Dr. Kalthoff. „Die Schmerzreduktion beginnt schon nach einer halben Minute in der Kältekammer, auch merken die Patienten sofort, dass ihre Entzündung rückläufig wird. Im Nachhinein spüren sie außerdem, dass ihr Immunsystem stabiler wird und ihre Beweglichkeit sich verbessert. Daher können krankengymnastische Übungen nach Besuch der Kältekammer schmerzfrei und auch viel leichter durchgeführt werden. Eine nachfolgende Physio- und Ergotherapie gelingt dadurch besser, wobei dies auch helfen kann, Medikamente einzusparen."

 

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