22.11.2016
Auch Heiserkeit oder Stimmverlust durch Rheumatoide Arthritis möglich
Eine Erkrankung an Rheumatoider Arthritis kann auch die Stimmbildung und das Sprechen störend beeinflussen, was sich medikamentös aber gut unter Kontrolle bringen lässt. Darauf weist der BDRh hin.
Rheumatoide Arthritis (RA) kann auch das Sprechen und die Stimmbildung störend beeinflussen und zum Beispiel Heiserkeit oder einen vorübergehenden Stimmverlust hervorrufen, was sich aber mit geeigneten Medikamenten gut unter Kontrolle bringen lässt. Darauf weisen die Rheumatologen des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh) hin. „Die RA ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die meist mehrere Gelenke betrifft", erläutert Dr. med. Ludwig Kalthoff, 1. Vorsitzender des BDRh und praktizierender Rheumatologe in Bochum. „Bei etwa fünf Prozent der RA-Patienten kann dabei auch das so genannte Krikoarytenoidgelenk, das eine entscheidende Rolle bei der Stimmbildung spielt, von den Entzündungsprozessen betroffen sein." Dieses Gelenk besteht aus zwei Stellknorpeln, durch deren Bewegung sich die Stellung der Stimmlippen regulieren lässt, da sie miteinander in Verbindung stehen. Eine Entzündung im Bereich des Krikoarytenoidgelenkes kann deshalb zu Heiserkeit oder sogar Stimmverlust führen. Andere, mögliche Ursachen für eine gestörte Stimmbildung bei Rheumatikern sind die Bildung eines Rheumaknotens im Bereich der Stimmbänder oder das so genannte Sjögren-Syndrom sein, welches mit Entzündungen der Tränen-, Speichel- und Schleimhautdrüsen und ausgeprägter Trockenheit einhergeht.
Praktische Tipps bei Heiserkeit
Heiserkeit und Stimmverlust stellen nicht nur eine Behinderung im Alltag da - sie können für den Patienten auch emotional belastend sein, zumal die Klangsteuerung der Stimme eine wichtige Funktion in der zwischenmenschlichen Kommunikation erfüllt. „Erfreulicherweise gibt es wirksame Medikamente, mit denen sich auch Störungen der Stimmbildung beheben lassen", betont Dr. Kalthoff. So lässt sie sich mit entzündungshemmenden Basistherapeutika, die Rheumatologen gegen Rheuma einsetzen, meist gut unter Kontrolle bringen, zumal die stimmliche Beeinträchtigung meist in direktem Zusammenhang mit der Entzündungsaktivität der Rheumatoiden Arthritis steht. „Damit sich die Entzündung möglichst schnell zurückbilden kann, sollte der Patient aber auch gleichzeitig das Krikoarytenoidgelenk und seine Stimme schonen. Das heißt: möglichst wenig sprechen, auf keinen Fall aber flüstern, weil das die Stimmbänder noch mehr belastet als reden. Außerdem nicht rauchen und verrauchte Räume meiden. Dabei möglichst viel trinken - am besten entzündungshemmenden Kamillentee - oder saure bzw. zuckerfreie Bonbons lutschen, um die Speichelbildung anzuregen", rät Dr. Kalthoff. Auch Dampfbäder mit Kamille, Kochsalz oder Panthenol können das Abschwellen unterstützen und die Rückbildung der Entzündung beschleunigen.
Quelle: äin-red
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.rheumatologen-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Internisten-im-Netz verlinken.